Ulm 16.04.1968

Nachdem wir in den Weihnachtsferien bereits einmal mit dem Zug in Ulm gewesen waren und das Bw besichtigt hatten, wollten wir dies in den Osterferien 1968 bei besserem Wetter wiederholen. Im Januar hatten wir nur einen halben Tag in Ulm verbracht, diesmal fuhren wir zusammen mit unserem Klassenkameraden Gerhard früher los und verbrachten einen ganzen Tag in der Donaustadt .....

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.....  vor allem die Baureihe 03 hatte es uns im Januar angetan gehabt. Wir hatten inzwischen begriffen, dass es nur noch wenige Exemplare dieser Schnellzugmaschine in Deutschland gab und dass Ulm das vermutlich letzte Bw sein würde, das diesen Lokomotiv-Typ planmäßig einsetzen würde. Allerdings hatten wir ein halbes Jahr zuvor nur die 03 275 im Bw unter Ruhefeuer angetroffen. Diesmal wollten wir sie auch vor Zügen erleben und warteten deshalb im Bahnhof. Uns gelangen an diesem Tag Aufnahmen verschiedener 03 (03 160, 03 188, 03 246, 03 281), 23er und einer 78er. Da am 16.4.68 die Sonne schien und wir tatsächlich bei Blende 8 belichteten, zeigten sich unsere 3-Linser von ihrer besten Seite. Der Wintertag im Januar dagegen war recht trüb gewesen. Die Bahnhofsatmosphäre erlebten wir wegen des warmen Frühlingstages viel angenehmer und intensiver als noch im Winter. Eine 64er, die wir allerdings nicht im richtigen Moment vor die Linse bekamen, rangierte zusätzlich zu den V 60. Güterzüge mit Dampfloks der Baureihe 50 stampften über die Durchgangsgleise und überall war - jedenfalls war so unser Empfinden - ein großstädtisches Gehen und Kommen. Auf den Bahnsteigen gab es noch den Auskunftsbeamten mit seinem großen Kursbuch, und laut rufend fuhr auf den Gleisen 1 und 2, auf denen die Schnellzüge mit E 10 oder E 41 hielten, ein Händler mit seinem rollfähigen "Laden" auf und ab und pries heiße Würstchen, belegte Brötchen und Kaffe an.

Wir legten diesmal sogar eine Mittagspause ein - was wir uns später kaum mehr gönnten - und nutzten sie für einen Streifzug durch die Großstadt (Ulm hatte damals etwa 100.000 Einwohner). Die "Neue Straße", die Einkaufsmeile der Donaustadt, war voll von Menschen und wir gingen ins größte Kaufhaus. Dort, im "Horten", erlebten wir drei Kleinstädter eine besondere Attraktion: Ulms erste Rolltreppe war hier installiert worden. Wir waren fasziniert von dieser high-tech-Einrichtung und benutzten sie mehrere Male bergauf und bergab. Einer Verkäuferin, die unser mangelndes Einkaufsinteresse erkannt hatte, missfiel der Spaß, den wir dabei hatten und sie wies uns an, das Kaufhaus zu verlassen. Wir leisteten Folge, denn wir wollten ohnehin wieder zu den Lokomotiven im Bahnhof. Die gute Frau konnte ja nicht wissen, dass sie bodenständige Provinzler vor sich hatte, in deren Kleinstadt erst kurz zuvor die erste Verkehrsampel aufgestellt worden war.

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