Brenztalbahn 1968 / 1969

Nachdem wir im ersten Jahr unseres Eisenbahnhobbys vor allem stehende Lokomotiven in Bahnhöfen fotografiert hatten, begannen wir ab 1968 – noch zaghaft und nicht immer erfolgreich zwar – Züge auf freier Strecke zu fotografieren. Die technischen Möglichkeiten dazu waren dadurch eingeschränkt, dass unsere ersten Fotoapparate nur eine 1/250 sec als kürzeste Belichtungszeit aufwiesen und wir zudem beim Bestimmen des richtigen Auslösezeitpunkts noch ungeübt waren. Für unsere Aufnahmen von Zügen in der Landschaft kam ausschließlich die 10 km entfernte Strecke von Ulm nach Aalen in Frage, die mit dem Fahrrad problemlos erreichbar war, da nur das brettebene Donauried durchfahren werden musste .....

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….. Niederstotzingen war der erste Bahnhof, auf den man nach einer Fahrrad-Fahrt auf der fast schnurgeraden und ebenen Strecke von Günzburg aus traf. Man war dann durch eine ehemalige Moorlandschaft geradelt, die in vielem an die flache Marschlandschaft Norddeutschlands erinnert. Ein besonderes Kennzeichen dieses Landstrichs ist der in den Herbstmonaten oft zähe Nebel, der sich an manchen Tagen trotz strahlendem Sonnenschein andernorts im Donauried nicht auflöst. Wenn dies dann doch noch rechtzeitig geschieht, wird man im Winter durch einen beeindruckenden, sonnenbestrahlten Raureif auf Gräsern und Ästen belohnt. Der nach Osten und später nach Norden in Richtung Aalen nächstfolgende Bahnhof ist Sontheim-Brenz, wo erst die eigentliche „Brenztalbahn“ beginnt, weil der Fluss ab hier die Strecke begleitet bis zu seinem Ursprung, seiner in Königsbronn liegenden Quelle, dem Brenztopf. Es folgen Bergenweiler, Hermaringen, Herbrechtingen und die Teddybären-Stadt Giengen/Brenz. Bis Aalen ist als größte Zwischenstation noch Heidenheim/Brenz zu erwähnen. Von Niederstotzingen aus in Richtung Ulm verläuft die eingleisige Strecke an der Nahtstelle zwischen flachem Donauried und dem Anstieg zur Alb. Demzufolge müsste sie hier eigentlich als „Donauried-Strecke“ bezeichnet werden. Als nächster Bahnhof folgt Rammingen. Der bedeutendste Haltepunkt bis Ulm ist das Städtchen Langenau. Unser Abschnitt für viele Streckenaufnahmen war hauptsächlich zwischen Langenau und Giengen gelegen; in den ersten Jahren sogar eingeschränkt auf den Streckenabschnitt Rammingen-Bergenweiler. Dieser war nach der Schule zeitlich mit dem Fahrrad erreichbar, um die von der Baureihe 23, später die von Loks der Baureihe 03 bespannten Mittagszüge fotografieren zu können. Und dies taten wir in den folgenden Jahren zur Genüge. Es war durchaus Kreativität erforderlich, um zu immer neuen Motiven auf diesem etwa 10 km langen Streckenbereich zu kommen. 1967/68 fuhren zwischen Aalen und Ulm noch Dampflokomotiven der Baureihe 23 (Bw Crailsheim), der Baureihe 50 (Bw Ulm), selten der Baureihe 78 (Bw Aalen) und höchstselten hatte sich eine 44er aus Crailsheim hierher verirrt. Um einen wirklich regen Dampflok-Verkehr allerdings handelte es sich auf dieser Nebenstrecke nicht - eher konnte man schon damals von einem spärlichen sprechen. Geduld war also allemal angesagt. Und wenn man nach der Schule bis zum frühen Nachmittag drei Dampfloks auf Zelluloid bannen konnte, konnte man den Tag als erfolgreich bezeichnen. Erst etwas später wurden die bei den Personalen nicht immer beliebten 23er durch Ulmer 03 ersetzt, die hier hauptsächlich vor einfachen Personenzügen zum Einsatz kamen und weniger oft einen standesgemäßen Eilzug ziehen durften. Wir allerdings waren noch keine geübten Streckenfotografen, die vermochten, dampfgeführte Züge in der Landschaft gelungen ins Bild zu setzen. Unsere Fähigkeiten auf diesem Gebiet steckten noch in den Anfängen. Wie dilettantisch unsere Übungen auf diesem Gebiet waren, zeigen die drei Aufnahmen (Bild 4 bis 6) an den Ausfahrtssignalen des Bahnhofs Niederstotzingen. Wir hatten uns mit Stativ und „Isolette“ dort im Sommer 1968 postiert und versuchten, die in Richtung Ulm fahrenden Personen- und Eilzüge mit Hilfe eines Drahtauslösers im richtigen Augenblick im Bild festzuhalten. Lediglich der dritte Versuch kann als einigermaßen akzeptabel gelten; bei den beiden Fehlversuchen davor verdeckt der Mast des Flügelsignals jeweils die Frontpartie der 23er. Dabei ist die Abdampf-Fahne der Lok beim dritten Bild weniger eindrücklich als bei den beiden Nieten. Mit Hin- und Rückfahrt war für die drei Bilder fast ein ganzer Tag einzurechnen. Wir nahmen uns vor, solche Pleiten in Zukunft möglichst zu vermeiden.

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