Ulm 1970 - I

Bis zum Sommer des Jahres 1970 war die Zahl der einsatzfähigen Ulmer 03-Maschinen auf zehn angewachsen. Aus dem ganzen Bundesgebiet waren die letzten verbliebenen Schnellzugloks dieser Baureihe in die Donaustadt umstationiert worden. Dort nun wurde manche Lok, die an ihrem bisherigen Standort bislang nur sporadische Reserveaufgaben zu erledigen hatte, wieder in einem regulären Umlaufplan eingesetzt.  Der Ulmer 03-Bedarf stieg von drei (Winter 1968/69) auf sechs (Sommer 1970) an. Dass man im Bw nun stets auf eine oder mehrere der Großrädrigen traf, war letztmals eine positive Wende in der Geschichte dieser Schnellzug-Baureihe ...

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... andererseits hatte Ulm jetzt genügend Maschinen dieser Baureihe, um es sich leisten zu können, sie bei kleineren Schäden oder bei Fristablauf abzustellen und kurze Zeit später auszumustern. So blieben merkwürdigerweise von den DB-Loks nur ganze zwei Exemplare als Ausstellungsstücke erhalten, als einsatzfähige Museumsmaschine keine einzige. Obwohl die BR 03 jünger war als ihre schwerere Schwester, die 01, sind von letzterer heute noch weit mehr Loks unter Dampf zu sehen als von der Reihe mit der geringeren Achslast. In Ulm war ursprünglich die Erhaltung der 03 281 geplant, aber auch dieser Plan konnte nicht in die Tat umgesetzt werden. Leider sind von den zuletzt in Ulm beheimateten Loks nur die 03 188 als Denkmal in Kirchheim/Teck und die als vorletzte ausgemusterte 03 131 im DDM Neuenmarkt-Wirsberg der Nachwelt (nicht-betriebsfähig) erhalten geblieben. Wären da nicht die Exemplare der DR, so hätte nicht eine der insgesamt 298 großrädrigen Loks einsatzfähig überlebt.  Das hing zum einen mit der damals wenig weitsichtigen Politik der DB zusammen und ihrem unsinnigen Dampflok-Verbot und andererseits womöglich mit der schwäbischen Gründlich-, Sauber- und Sparsamkeit. Wozu solch einen Schrott erhalten, wenn daraus Neues entstehen kann, womöglich mit einem blitzenden Stern auf der Kühlerhaube? Und: auf'gräumt isch auf'gräumt. Mit dergleichen Einstellung wanderten Mitte der 1950er Jahre die zuletzt beim Bw Ulm beheimateten Loks der Reihe 18.1 ("Schöne Württembergerin") allesamt in den Hochofen - damals noch mit der Mangelwirtschaft der Nachkriegszeit halbwegs begründbar. Dabei hätte es gerade diese BR verdient gehabt, vertreten durch wenigstens ein einziges Exemplar, in einem Museum bewundert zu werden. Als minimalen Trost gibt es in Friedrichshafen ein 1:10-Modell, das bei Einwurf einer entsprechenden Münze sogar die Bewegungen der Treibräder und des Gestänges zeigt - elektrisch angetrieben allerdings.

Die Initiative der Ulmer Eisenbahnfreunde (UEF), eine Schnellzuglok betriebsfähig der Nachwelt zu erhalten, kam nur um Monate zu spät, und so musste man zuerst in den bayerischen Norden gehen, um eine Lokomotive vor der Verschrottung zu bewahren (01 173 - Bw Hof), später bis ins Münsterland (01 1066 - Bw Rheine), beides Loks einer für Ulm untypischen Baureihe ....

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