Aalen Mai 1970 - April 1971

Nachdem seit Beginn des Jahres 1970 die Aalener 78er nach Rottweil umbeheimatet wurden, dort sogar weiterhin Plandienste verrichteten und bereits zuvor die Aalener Loks der Baureihe 64 ihre Heimat in Richtung Tübingen und Heilbronn verlassen hatten, war der Aalener Ringlokschuppen weitgehend verwaist. Seit  Mai 1970 befanden sich nur noch zwei betriebsfähige T 18 in Aalen, eine weitere war aus Rottweil entliehen. Sie dienten vorerst als Dieselreserve und wurden ab Mitte des Jahres meist zu Rangierarbeiten in Crailsheim und Aalen herangezogen sowie zum Bauzugeinsatz bei der Elektrifizierung der Strecke Schorndorf – Donauwörth …

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…. Bei Hans‘ Besuch am 7. Mai 1970 in Aalen bot der dortige Ringlokschuppen ein trostloses Bild. Drei kalt abgestellte T 18-Maschinen (78 062, 78 256 und 78 297) waren die einzigen Loks, die allerdings den ansonsten verlassenen Schuppen mit seinen verschlossenen Toren nicht beleben konnten. Der interessante Planbetrieb auf der Rems- und Riesbahn (Schorndorf – Donauwörth) lag bereits ein gutes halbes Jahr zurück; wir hatten es versäumt, ihn zu fotografieren. Aalen stand zudem kurz davor, von elektrischem Fahrdraht überspannt zu werden. Es sah nicht so aus, als sollten die drei Übriggebliebenen wieder zu Leben erweckt werden. Im Sommer 1970 allerdings kamen sie dann doch noch genügend zum Einsätzen als Rangierloks in Aalen und Crailsheim und vor Bauzügen auf der Strecke Schorndorf - Donauwörth, deren Elektrifizierung 1971 (Remsbahn) bzw. 1972 (Riesbahn) fertig gestellt wurde. Immerhin dies wollten wir erleben und fotografieren, erinnerte manche Szene doch ansatzweise an die besseren Zeiten der Aalener Tenderloks der Baureihen 64 und 78. Die damals noch im Regelbetrieb fahrenden Dieseltriebwagen der schmalspurigen Härtsfeldbahn nach Dillingen (im Volksmund „Schättere“ genannt) interessierten uns wenig, obwohl die Einstellung des Betriebes (1972) ebenfalls kurz bevorstand. Es waren eben keine Dampfloks, und so gerieten die Fahrzeuge nur als unbedeutender Hintergrund auf Zelluloid.

Ein Ereignis, das im Zusammenhang mit der „Schättere“ stand, blieb uns allerdings in Erinnerung. Bei seinem Besuch in Aalen am 13.8.1970 fiel Helmut beim Überqueren der Gleise auf der den DB-Mitarbeitern vorbehaltenen Bretterüberführung zum Härtsfeld-Schmalspur-Bahnhof (siehe Bild 21 --> roter Pfeil) eine größere Zahl von 10-Pfennig-Münzen auf, die seitlich des Holzsteges verlockend zwischen den Schottersteinen des Gleises in der Sonne glänzten. Kaum hatte er sich gebückt und begonnen, die Groschen sorgsam einzusammeln, standen auch schon zwei Herren der Polizei bzw. Bahnpolizei hinter ihm und forderten ihn auf, den gehobenen Schatz wieder abzugeben und ihnen zu folgen. Es folgte ein „Verhör“, bei dem er Mühe hatte, der Staatsmacht glaubhaft zu erklären, dass er die Münzen durch bloßen Zufall entdeckt habe. Sein eigentliches Tun konnte er zuerst nur mühsam erklären – erst die Fotoausrüstung, die Fahrkarte und der „Karnickelschein“ (Fahrpreisermäßigung für kinderreiche Familien) ließen die Zweifel der Beamten schwinden. Sie erklärten ihm dann auch die Ursache ihres zupackenden Handelns: tags zuvor hatte ein nicht bekannter Täter einen (vermutlich Kaugummi-)Automaten am Härtsfeldbahnhof aufgebrochen. Dabei war er beobachtet worden und hatte auf der überstürzten Flucht einen Teil seiner Beute verloren. Und nun vermuteten die beiden Herren, dass er an den Ort seiner Untat zurückgekehrt sei, um die Reste seiner Beute einzusammeln. Helmut wurde wieder frei gelassen, allerdings mit der Belehrung, dass ein Überschreiten der Gleise auch im Fall eines Hobby-Dampflokfotografen unzulässig sei. Die Bilanz von Helmuts Kollekte, die er wieder abgeben musste, hätte vermutlich nicht ausgereicht, um eine Rückfahrkarte Sontheim - Aalen (halber Preis: 6,60 DM) für einen weiteren Aalen-Besuch zu erstehen.

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