Brenztalbahn 1970 - III

1970 unternahmen wir einige Reisen zu verschiedenen Dampflok-Standorten. Die DB-Übersichtskarte des Kursbuches mit allen Strecken der damaligen Bundesrepublik kannten wir in- und auswendig im Unterschied zu manchen Vokabeln in der Schule. Wir hatten in die Karte alle damals noch vorhandenen Dampflok-Bw’s mit den dort beheimateten Baureihen eingezeichnet. Wir träumten von den Planeinsätzen der T 16 in Dillenburg, von den schweren 44er-gezogenen Kohlezügen entlang der Mosel und von den ölgefeuerten 012 auf der Marschbahn, die damals noch D-Züge mit Höchstgeschwindigkeit beförderten..... Allein, es fehlte am nötigen Geld, um weiter gesteckte Reisewünsche zu realisieren. Und so blieb uns meist nichts anderes übrig, als es mit dem Sprichwort zu halten: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich!“ Und mit dem Land war in unserem Fall weiterhin die beinahe vor unserer Haustür liegende, nur zehn Kilometer entfernte Brenztalstrecke gemeint. Allerdings war die 1970 noch interessant genug ....

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… Mit dem Fahrrad in relativ kurzer Zeit von Günzburg aus erreichbar war der Streckenabschnitt zwischen Rammingen und Hermaringen. Und so ist eine Vielzahl von Bildern hier entstanden. Steigungen wies die Brenztalstrecke in diesem Bereich wie auch insgesamt kaum auf, ebenso wenig wie auffällige Kunstbauten. Der Einschnitt bei Rammingen ist eine der wenigen "Besonderheiten" der Strecke. Die weitgehende Monotonie der Bahn förderte bei uns allerdings den kreativeren Umgang mit dem Fotoapparat. Die Brenztalstrecke war also als Übungsfeld in Sachen Dampflokfotografie durchaus geeignet; wir erprobten neue Perspektiven und waren auf der manchmal mühsamen Suche nach den nicht ganz gewöhnlichen Motiven. Besonders der Einschnitt zwischen Rammingen und Langenau wurde für uns zu einer Art privatem Freilichtstudio. Auf einen anderen Fotografen trafen wir in all den Jahren dort nie. Wir übten, jahreszeitliche und wetterbedingte Eigenheiten und Veränderungen festzuhalten; besonders Winteraufnahmen lernten wir zu schätzen. Abwechslungen bei den Zügen gab es nur äußerst selten. Da waren die beiden Mittagszüge nach Ulm, 23er- und 03-geführt und der spärliche Güterverkehr mit Ulmer Loks der Baureihe 50. Verirrte sich einmal eine Crailsheimer 44er mit einem Militärzug hierher oder fuhr eine der verbliebenen Aalener 78er nach der Kesselwäsche mit einem Personenzug zurück in ihr Bw, so war dies schon etwas Besonderes. Einen regen Dampfbetrieb, wie wir ihn später auf der Emslandstrecke oder um Ottbergen herum erlebten, durfte man auf der eingleisigen Brenzbahn nicht erwarten. Geduld also war angesagt, das Warten-Können war ebenso eine erforderliche Tugend wie die Bescheidenheit, was die Ausbeute einer Tagestour betraf. Man lernte den Streckenabschnitt andererseits intensiv kennen, weil einem jeder Meter vertraut wurde durch die Benutzung des Fahrrades oder die der eigenen Beine. Und auf die Frage, welcher Deutschlands wichtigster und schönster Bahnhof sei, könnte unsererseits mit einem Augenzwinkern die Antwort lauten: Niederstotzingen natürlich. Und dies, obwohl sich die DB von ihm getrennt hat und ihn zum Verkauf anbietet. So sieht er heute aus:

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