Brenztalbahn 1970 - II

Nachdem das Bw Aalen seine 78er bis auf wenige Ausnahmen zu Beginn der 1970er Jahre nach Rottweil abgab und ein planmäßiger T 18-Einsatz auf der Brenztalbahn nicht mehr stattfand, wäre die "Artenvielfalt" auf der Strecke Ulm - Aalen auf zwei Dampflok-Baureihen (23 und 50) zusammengeschrumpft, wären da nicht die Schnellzugloks der Reihe 03 gewesen, die ab diesem Zeitpunkt verstärkt Eil- und Personenzüge aus ehemaligen 23er-Plänen übernahmen......

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... Ein Zug auf der Brenztalbahn allerdings wurde bereits vor 1970 planmäßig mit einer Lok der Baureihe 03 gefahren. Es war dies der P 3506, im Volksmund "Magirus-Zug" genannt. Befördert wurden hauptsächlich Arbeiter der gleichnamigen, damals noch selbständigen Lkw-Werke mit dem Ulmer Münster als Firmen-Logo. Nachdem sich unser Aktionsradius erweitert hatte und wir nun regelmäßig auf der Ulm-Aalener Strecke zwischen Rammingen und Bergenweiler unterwegs waren, geriet auch dieser Zug in den Fokus unseres Fotografier-Interesses. Allerdings waren die Möglichkeiten für sinnvolle Aufnahmen auf die Zeitspanne kurz vor und nach der Sommersonnwende beschränkt. Aufgestanden werden musste dann bereits um 4.30 Uhr und kurz vor 5 Uhr musste der Drahtesel bestiegen werden. Die Fahrt durch's Donauried war noch dunkel und frisch. Die Straße zwischen Niederstotzingen und Sontheim verläuft parallel zur Bahnlinie und während dieser Fahrt wurde man in der ersten Dämmerung von der mit dem Tender voraus fahrenden 03 überholt, die als Lz von Ulm dahergerollt kam, um den Zug zu übernehmen. Die Dampflokomotive setzte sich im Bahnhofsvorfeld an ihren Zug und brachte an kälteren Tagen die Umbau- oder alten Eilzugwagen mit ihrer Dampfheizung auf mollige Temperaturen. Die Ausfahrt zu fotografieren, war schwierig, weil die Lichtverhältnisse schnellere Verschlusszeiten nur an wenigen Tagen zuließen. Nach einem solchen Aufnahmeversuch konnte man sich noch einige Minuten an den Strahlen der höher steigenden Sonne erwärmen und dem Morgengesang der Vögel lauschen, bevor die Rückfahrt angetreten werden musste. Ein kurzes Frühstück, der Wechsel von Foto- zur Schultasche und schon saß man pünktlich um 7.50 Uhr zum Unterrichtsbeginn im Klassenzimmer. Die Langeweile, die dort nun oftmals herrschte, ertrug man wesentlich besser nach dem vorangegangenen Frühsport, dem Erlebnis des erwachenden Tages und der losstampfenden Schnellzugdampflokomotive, deren Bild man spontan vor Augen hatte, wenn einem im Lateinunterricht kurz die Augen zuzufallen drohten, weil ein bescheuerter Fahnenträger in Cäsars Krieg wieder mal einen viel zu langen, unverständlichen und zudem völlig überflüssigen Satz von sich gegeben hatte. Der hätte mal besser den Mund gehalten oder stattdessen ebensolch schöne Töne produziert wie die friedlichen Gefiederten in der Frühe ...

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