Zwei Jahre nach unserem Besuch bei der Tante in Regensburg fuhr die Familie im August 1969 ein weiteres Mal für drei Tage in die Donaustadt. In den zwei Jahren, die zwischen diesen Besuchen lagen, hatten sich unsere fotgrafischen Fähigkeiten weiterentwickelt, wiewohl weiterhin Lokomotiven und nicht Züge im Fokus unseres Interesses lagen und wir folglich unser Betätigungsfeld nicht auf der Strecke, sondern im Bahnhof sahen. Nach Regensburg kamen im Sommer 1969 weiterhin Hofer 01, und das nicht nur mit Nahverkehrszügen, wie kurze Zeit darauf, sondern noch immer mit D-Zügen ...

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... Was sich seit den ersten Bildern von 1967 geändert hatte: wir hatten verstanden, dass allein vom Bahnsteig aus die Perspektive für das Fotografieren von Loks oft ungünstig ist und man deshalb manchmal den Mut haben muss, das eine oder andere Gleis zu überschreiten. Mitunter, so auch in Regensburg, war dies nicht mit den Interessen der Bahnpolizei vereinbar. Immerhin wurden, wie anfangs angedroht, nicht unsere Kameras samt Film beschlagnahmt.

In Regensburg waren noch immer 01 mit Neubaukessel und solche in der Ursprungsausführung (mit Ausnahme der Witte-Bleche) zu Gast und ihre Aufgabe war weiterhin die Traktion von Interzonen-D-Zügen bis nach Hof in der Nähe der damaligen deutsch-deutschen Grenze. Die 01 173, die wir in diesen Tagen fotografierten, war einige Monate zuvor zusammen mit einer Schwestermaschine beteiligt an dem tragischen Unglück eben eines dieser D-Züge nach Hof, wobei der Heizer und der Lokführer der 01 081 starben und das Personal der 01 173 schwer verletzt wurde. Die beiden Loks waren am 17. Februar 1969 bei Ullersricht (Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab) mit ihrem D 145 München - Dresden auf einen Tanklastzug, beladen mit 22.000 Litern Heizöl, geprallt, der auf einem Bahnübergang auf den Schienen stehen geblieben war. Dabei brannte die 01 081, ebenfalls eine Altbaukessel-Lok, völlig aus. Die 01 173 wurde im Gegensatz zu ihrer Vorspannlok wiederaufgearbeitet und absolvierte als aktive Museumslok der Ulmer Eisenbahnfreunde noch mehrere Sonderfahrten. Beim Besuch des Ulmer Bw's ab 1974 bekamen wir sie (abgestellt) oft zu Gesicht, zu einem Zeitpunkt, als längst keine 03 mehr in Ulm zu sehen waren. Die Großrädrige mit ihrem für eine 03 zu massiv geratenen Kessel erinnerte nach ihrem Kauf im Dezember 1973 wehmütig an alte Zeiten, als in Ulm noch Schnellzug-Dampfloks beheimatet waren. Im Jahr 2013 ist die Maschine erneut in Aufarbeitung und könnte in nicht zu ferner Zukunft wieder vor Zügen zu erleben sein.

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