Vaters Oberpfalz-Bilder 1971-1972

Wenn man jugendlicher Dampflokfan war und einen Vater hatte, der wiederum ein Auto hatte und mit diesem Auto war der Vater dienstlich unterwegs in einer Region, in der noch relativ zahlreich Dampfloks fuhren und die Region war für einen vorläufig nicht erreichbar,  weil man eben kein Auto hatte und überhaupt noch nicht genug Geld für weitere Reisen, dann lag es nahe, den Vater mit einem Fotoapparat auszurüsten und zu bitten, immer dann, wenn ihm durch Zufall oder in einer Dienstpause oder nach Dienstende eine Dampflok begegnete, für die Söhne, den Plural des Dampflokfans also, diese Maschine bzw. den ganzen Zug im Bild festzuhalten. Vater nahm  diesen "Auftrag" an und gab sein Bestes, wenngleich er zwangsläufig dieselben Fehler machte, die uns zwei, drei Jahre zuvor ebenfalls unterlaufen waren und ab und zu noch unterliefen. Nichtsdestoweniger sind wir ihm im Nachhinein noch sehr dankbar, uns tatkräftig unterstützt zu haben - und mit den Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung lässt sich das eine oder andere Negativ durchaus auch retten. Die besagte Region war die Oberpfalz, die Zeit war der Beginn der 1970er Jahre, die Dampflokfans waren wir Brüder Sieber, der Vater war damals von Beruf Landwirtschafts-Amtmann mit Spezial- und persönlichem Interessengebiet Schweinezucht (was dazu führte, dass gelegentlich in den Filmstreifen zwischen zwei Dampfloks ein hochkarätiger Eber auftaucht) - und die Ergebnisse sieht man in der nachfolgenden Fotoserie ......

Neu:       Die Fotos der nach der Textfortsetzung folgenden kompletten Fotoserie (im Format von maximal 800 x 600 Pixel) können hier sowohl im Kleinformat als auch im bildschirmfüllenden Format angeschaut werden. Dazu rechts das vorletzte Symbol (Viereck mit Pfeil nach außen) anklicken. Um zur Verkleinerung zurückzukehren, entweder die Escape-Taste drücken oder das entsprechende Symbol (Viereck mit Pfeil nach innen) anklicken. Möchten Sie die Bilder als Dia-Show (7 sec/Bild) sehen, klicken Sie das Dreieck ganz rechts an. Bilder anhalten kann man mit dem Pausensymbol. Wer sein Tempo selbst bestimmen will, arbeitet am einfachsten mit den Cursortasten (=Pfeiltasten rechts / links) seiner Tastatur.

..... die Oberpfalz der 1970er Jahre war Zonenrandgebiet, eine eher strukturschwache Gegend Bayerns, in der die Zeit in mancherlei Hinsicht stehen geblieben war. Für Dampflokfreunde waren dies keine schlechten Voraussetzungen. Die letzten Schnellzüge der DB, die mit zweizylindrigen 01 gefahren wurden, bespannte das Bw Hof. Die Gegend um die "Schiefe Ebene" herum wurde zum Mekka der Dampflokfotografen. Auch wir wollten eine Exkursion dorthin spätestens starten, wenn die finanziellen Möglichkeiten dazu vorhanden wären - als dies dann der Fall war, waren die 01 ihrer D- und E-Zug-Ehren bereits beraubt. Auf der Naabtalstrecke waren die einstigen Paradepferde der DR ohnehin nur noch mit Nahverkehrszügen nach und von Regensburg bzw. Schwandorf unterwegs. 
Weiden war das Auslauf-Bw für die Baureihe 64, die zuvor ihre letzten Einsätze hauptsächlich im Württembergischen (Bw Aalen, Tübingen, Heilbronn) gehabt hatte. Das oberpfälzische Bahnbetriebswerk bespannte noch eine Zeitlang seine Nahverkehrszüge nach Bayreuth und nach Eslarn mit den kleinen, vielseitigen Tendermaschinen. Speziell die Trasse nach Eslarn, damals in unmittelbarer Nähe zum "Eisernen Vorhang" an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze gelegen, war Anfang der 1970er Jahre eine der ganz wenigen DB-Strecken, auf denen ein dampfgeführter Nebenbahnbetrieb zu beobachten war, der sich seit der Eröffnung der Strecke im Jahr 1908 nur unwesentlich verändert hatte.                            Vaters Bilder aus dieser für uns vorläufig unerreichbaren Gegend waren für uns Appetitmacher und Ansporn zugleich, möglichst bald den verbliebenen Dampfbetrieb der Region Oberpfalz kennenzulernen und in Bildern festzuhalten, so lange dies noch möglich wäre.                                                                                                                                                                                                                            

Als eindrückliches Beispiel, wofür sich unser Vater wirklich begeistern konnte und wofür er ein geschultes Auge hatte, sei dieses Prachtexemplar eines Zuchtebers gezeigt, der sich auf einem Filmstreifen zwischen eine Baureihe 50 und eine Baureihe 64 zwängt. Größer können die Gegensätze nicht sein.

Wessen Internetverbindung für die großformatigen Bilder noch nicht schnell genug ist, kann hier die vollständige Fotoserie in einer maximalen Breite von 800 Pixel und einer maximalen Höhe von 600 Pixel anschauen: