"LAUDA ADE" - Das Ende der 03-Einsätze nördlich von Ulm, ab Juni 1971
Was als vorübergehendes Provisorium aufgrund einer Grippewelle im Winter 1969/70 begonnen hatte und anschließend zu einem Planbetrieb umgewandelt wurde, sollte mit dem Beginn des Sommerfahrplanes 1971 (offiziell ab 24.5.1971) ein Ende finden: der planmäßige Einsatz der letzten bundesdeutschen Dampfloks der Baureihe 03 vor E- und P-Zügen in den von Ulm aus nördlich gelegenen Regionen. Die Zielbahnhöfe Backnang, Heilbronn, Lauda, Schwäbisch Hall, Crailsheim oder Bad Mergentheim sollten ab Juni 1971 nun nicht mehr von den leichten Schnellzugloks angefahren werden. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte man die großrädrigen "Salondampfer" selbst in Wertheim und Würzburg noch erleben können. Da uns die Pläne des Ulmer Betriebswerks bekannt waren und wir wussten, dass im Sommer 1971 als einziger nördlich der Donaustadt verkehrender Zug der frühe P 3507 (Sontheim-Brenz - Ulm) übrig bleiben würde, galt es, bis Ende Mai 1971 zum letzten Mal die ehemaligen Schnellzugmaschinen besonders auf unserer "Hausstrecke", der Brenztalbahn, zu fotografieren. Anders als die Planungen dies vorsahen, wurde allerdings in der ersten Zeit nach Ablauf des Winterfahrplans 1970/71 noch mancher Personenzug mit einer 03 bespannt. Auch in Lauda tauchte im Juni 1971 gelegentlich noch eine der letzten Ulmer Maschinen auf ......
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.... Zu befürchten war, dass der Planeinsatz der Ulmer 03 als Ganzes mit Ablauf des Winterfahrplanes 1970/71 ein Ende finden würde. Doch dem war nicht so. Auf der Donaubahn verblieb ein feierabendliches Arbeiterzug-Paar von Ulm nach Schelklingen und zurück (P 4452 / P 4461), auf der Brenzbahn der erwähnte morgendliche "Magiruszug" P3507 und auf der Südbahn nach Friedrichshafen ein kleiner Restbestand von Eil- und Personenzügen. Dass es uns im Sommer 1971 auch an die Südbahn ziehen würde, war abzusehen, denn die Crailsheimer 23er und die Ulmer 50er auf der Brenztalstrecke hatten eben nicht dieselbe Anziehungskraft wie die zur Lieblingsbaureihe gewordene 03. Zudem hatten wir in einer kurzen Zeit-Phase zwei Familienautos: Vaters neuer 1302-Käfer (ein echter Benzin-Säufer) und der noch nicht ganz abgemeldete und nach dem Unfall von uns Jungs wieder reparierte alte 34 PS-Käfer, den wir für wenige Wochen "zu Ende" fahren durften. Ganz untreu wurden wir der Brenztal-Strecke jedoch nicht, war sie doch für uns gut mit dem Fahrrad erreichbar und auch hier abzusehen, dass Ulmer Loks der Baureihe 215, die immer zahlreicher in der Donaustadt stationiert wurden, die verbliebenen dampfgeführten Züge übernehmen würden. Im Sommer 1972 wurden dann ja auch die rar gewordenen Einsätze der Baureihe 03 auf der Südbahn eingestellt und wir kamen wieder zurück auf die Neubauloks der Reihe 23, die die Brenztalstrecke seit dem Sommerfahrplan 1971 erneut befuhren. Allerdings war beim Planeinsatz der Neubauloks in der Region südlich ihrer Heimat-Dienststelle Crailsheim ebenfalls ein baldiges Ende abzusehen. Aber dazu später.......
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