Rollfilme 6x6 und 6x9 cm

Da wir - abgesehen von wenigen Ausnahmen (selten Kleinbildfilme 24x36 in den ersten beiden Jahren und 9x12 Einzelfilmplatten nur in den letzten beiden Jahren) - in den anderen Fällen Rollfilme mit einer Bildbreite von 6 cm verwendeten, ist es für jüngere Besucher dieser website womöglich nicht uninteressant zu sehen, wie dieses analoge Filmmaterial aussah und wie sich seine Handhabung gestaltete. Solche Rollfilme gibt es übrigens auch heute noch zu kaufen, der abgebildete Ilford FP 4 wurde 2013 erst gekauft ....

.... Im Unterschied zu Kleinbildfilmen, die sich lichtgeschützt in einer Filmpatrone befinden, von dort in der Kamera herausgezogen und belichtet werden und, nachdem das Filmende erreicht ist, wieder in die Patrone zurückgespult werden, bevor die Kamera geöffnet werden kann, werden Rollfilme von ihrer eigenen Filmspule auf eine Leerspule hinüber transportiert. Die Filmschicht wird von einer lichtundurchlässigen Papierschicht geschützt, die erst bei der Entwicklung entfernt wird. Der Filmanfang ist mit einem Klebestreifen an der Papierrolle fixiert. Der "normale" Rollfilm bietet Platz für 12 Bilder im 6x6-Format bzw. 8 Bilder im 6x9-Format. Das 4,5x6-Format würde für 16 Bilder ausreichen. 24-Bilder-Filme wurden erst spät entwickelt und eigneten sich nur für Kameras mit automatischem Filmtransport (z. B. die Pentacon Six) und ohne Sichtfenster am Kamerarückdeckel. Rollfilme waren pro Bild naturgemäß teurer als Kleinbildfilme. Was sie aber nicht brauchten, war die Transportperforation des 24x36-Materials. Wir verwendeten anfangs Schwarzweiß-Filme verschiedener Hersteller (Agfa, Perutz, Adox), wechselten dann aber, als wir großzügiger mit dem Filmmaterial umgingen, zu den preisgünstigen Revue-Filmen von Foto-Quelle. Einige wenige Negativfarbfilme wurden in den ersten 3 Jahren ebenfalls belichtet: für Schüler, die wir damals ja noch waren, ein relativ teures Vergnügen. Als wir mehr Erfahrung und mehr finanzielle Mittel zur Verfügung hatten, wechselten wir zu Ilford-Filmen über. Vor allem der FP 4 mit seinen 22 DIN kam oft zum Einsatz, der anschließend im eigenen Fotolabor auch mit Ilford-Chemikalien entwickelt wurde. Seltener verwendeten wir den weniger empfindlichen, aber feinkörnigeren Pan F, da wir ab 1970 vorrangig Züge auf freier Strecke und in der Landschaft fotografierten und dafür als Verschlusszeiten in der Regel 1/250, 1/500, später auch 1/1000 sec benötigten. In der Farbbildphase am Ende der Dampflokzeit legten wir in unsere Mittelformatkameras meist den Agfa CT 18 ein, später auch den Kodachrome, beides in diesem Format kein eben niedrigpreisiges Filmmaterial. In den beiden letzten Jahren wurde auch beim SW-Material ein Wechsel vollzogen: hier wurde der Agfapan unser Favorit.